Mittwoch, 17. Juli 2013

Starke-Mädels-Training

In der Jugendvilla hat an 4 Tagen ein Gewaltpräventionsprojekt für Mädchen stattgefunden.
Das Projekt wurde gefördert durch die HIT-Stiftung.







Hier ein Bericht über das Training:


Es geht wild zu in der kleinen Turnhalle der Euskirchener „Jugendvilla“. Im Caritas-Jugendzentrum schlagen sieben Mädchen und Jugendzentrums Mitarbeiterin Ramona Hilgers paarweise mit Pool-Nudeln aufeinander ein. Was auf den ersten Blick chaotisch aussieht geschieht unter der Aufsicht von Anti-Gewalt-Trainerin Marion Clausing. „Wir nennen das kämpfen nach Regeln,“ so Clausing. Die Übung soll Mädchen einerseits beim Aggressionsabbau helfen und ihnen andererseits zeigen, dass sie auch als vermeintlich schwaches Geschlecht über körperliche Kraft verfügen.

Vier Tage lang konnten die teilnehmenden Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren jetzt eine Menge über sich und ihre Stärken lernen. Ziel war es, eigene Grenzen wahrzunehmen und zu verteidigen und bisherige Rollenzuschreibungen und Konfliktmuster zu überdenken. „In unangenehmen Situationen, wie bei Pöbeleien auf der Straße oder bei Beschimpfungen durch Klassenkameraden, brauchen Mädchen ein starkes Rückgrat. Wie sagt man „Nein“, damit es unmissverständlich als solches verstanden wird? Wie vertreten Mädchen ihre Meinung in schwierigen Situationen? Darum ging es uns, “ erläutert Hilgers.

Gemeinsam mit der Anti-Gewalt-Trainerin Clausing von „Geradeaus-Training“ arbeitete die Sozialpädagogin der Caritas intensiv mit den Jugendlichen. Übungen, die nur im Team gemeistert werden konnten standen ebenso auf dem Programm, wie Rollenspiele zur Eigen- und Fremdwahrnehmung. „Die Mädchen haben sich etwa bei einer Laufstegübung gegenseitig Feedback gegeben, wie sie aufeinander wirken, wie ihre Körpersprache ist. Geht jemand aufrecht und selbstbewusst oder macht sich jemand klein, wirkt unsicher auf andere, “ wird Clausing konkret. Wichtig sei, dass jeder Übung eine Reflexion in der Gruppe folge, es nicht um eine Bewertung des Verhaltens ginge, sondern darum ganz praktische Tipps zu vermitteln. „Da kann es dann auch Hausaufgaben geben. Etwa Körperhaltung und Stimme zu Hause vor dem Spiegel zu trainieren.“

Beeindruckend war für Hilgers auch die Entwicklung, welche die Mädchen bei der Übung „Geh raus aus meinem Raum“ durchmachten. Die Gruppe bildete ein Karree. Die Kursteilnehmerinnen standen nacheinander in der Mitte und hatten die Aufgabe, der Trainerin klarzumachen: Geh raus aus meinem Raum! „Viele Mädchen waren am Anfang eher schüchtern und zurückhaltend, durch das Feedback der Gruppe lernten sie, sich deutlich zu artikulieren und dem Gegenüber Grenzen aufzuzeigen“, betont Hilgers.

Zum Abschluss eines jeden Kurstages gab es eine sogenannte Komplimente-Runde, in der die Mädchen sich gegenseitig loben und sagen konnten, was ihnen am Verhalten der anderen besonders gut gefallen hat.

Am Ende des Starke-Mädels-Trainings, welches durch die HIT-Stiftung finanziell gefördert wurde, zieht Hilgers ein durchweg positives Fazit: „Die Mädchen haben in den vier Tagen eine Menge über sich selbst gelernt. Sie wissen jetzt, wie sie selbstbewusst auftreten können und das es in Ordnung ist, deutlich „Nein!“ zu sagen, wenn man etwas nicht möchte.“

Es hat allen sehr viel Spaß gemacht :) Hier ein paar Ausschnitte der Projekttage:





  
 




Ihr Mädels ward toll! :) Jetzt seid ihr STARK !!!

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