Mittwoch, 13. Juni 2012

„Voll Extrem?!“ Theater gespielt


Fast 60 Probestunden lagen hinter den neun Jugendlichen, die ihr eigenes Stück zum Thema Extremismus in der Jugendvilla auf die Bühne brachten.
Ca. 40 geladene Gäste - Eltern, Geschwister und Freunde - konnten sich letzten Samstag von dem Ergebnis der Arbeit der jungen Schauspieler überzeugen. Mit viel Spielfreude präsentierten sie ein Theaterstück, welches sie seit Ende April in intensiven Proben gemeinsam mit den Caritas-Fachkräften der Jugendvilla erarbeitet hatten
Zusätzlich unterstützt durch die Theaterpädagogin Frederike Wilkens von Hein und den Musikpädagogen Omid Shirazy hatten die Kinder und Jugendlichen im Alter von 13 bis 16 Jahren selbständig Texte für die einzelnen Szenen erarbeitet, Kulissen unter Anleitung gebaut, die musikalische Untermalung der einzelnen Szenen auf die Beine gestellt und sich um die Ausleuchtung der Bühne gekümmert.
Die Handlung des Theaterstückes ist in einer muslimischen und in einer deutschen Familie angesiedelt. Ein deutscher Junge ist mit einem muslimischen Mädchen befreundet. Gleichzeitig gerät er in einen Konflikt mit seinen Kumpels vom Basketballplatz, die von rechtextremem Gedankengut infiziert sind. Er soll eine Straftat begehen, um seine Loyalität zur Gruppe unter Beweis zu stellen.
Das muslimische Mädchen wiederum hat Schwierigkeiten in ihrer Familie, die den deutschen Freund nicht akzeptieren will und von fundamentalistischen Einstellungen beeinflusst wird.
Das offen und situativ angelegte Theaterstück bezog die Zuschauer in die Lösung der Konflikte auf der Bühne mit ein. „Das Ende des Stückes haben wir bewusst offen gelassen um unsere Zuschauer aktiv mit in das Geschehen einzubeziehen“, so Theaterpädagogin Wilkens von Hein.
„Unser Ziel war es, mit diesem Projekt Kinder und Jugendliche frühzeitig für die Gefahren extremistischer Weltanschauungen zu sensibilisieren“, so die zuständige Fachbereichsleiterin der Caritas Euskirchen, Cilly von Sturm. Dies solle die Jugendlichen zukünftig zu einem kompetenten Umgang mit radikalen Positionen befähigen.
Den Abschluss des Abends bildete ein Grillfest, auf dem sich Akteure, Pädagogen und Gäste über das soeben Gesehene austauschen konnten.


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